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Was koche ich heute? 7 Tipps für ein entspannteres Familienessen

Ich hatte diese Woche die besondere Freude, mit einer tollen Gruppe von ErnährungsexpertInnen und Müttern eine Selfcare-Session abzuhalten. Es war ein toller Austausch darüber, wie man auch an das Thema „Essen mit Kindern“ selbstfürsorglicher herangehen kann.

No.1: Habe den Mut, unperfekt zu sein!

Dieser Spruch ist nicht von mir, sondern von Brene Brown. Ich finde aber, er trifft den Nagel auf den Kopf. Vor Kurzem fiel mir das Pareto-Prinzip wieder ein und was soll ich sagen, das passt auch sehr gut hier zu: wenn unsere Kinder zu 80% perfekt ausgewogen und gesund essen, dann haben wir schon richtig Tolles geleistet. Auf den Tag umgerechnet bedeutet dies nämlich, dass von drei Mahlzeiten und zwei Jausen, eine davon nicht perfekt gesund ist - zum Beispiel weil es Pudding zum Nachtisch oder Nudeln ohne alles gab. Meiner Meinung nach sind 100% unrealistisch und demotivieren viele Eltern nur, es gar nicht erst richtig zu probieren.


No.2: Achte auf deine Energie-Ampel

Eine gute Übung zum Thema Perfektionismus habe ich in Nora Imlaus "Bindung ohne Burnout" gelesen. Sie schreibt, dass man seinen Energiehaushalt anhand der Farben grün, gelb, orange und rot regelmäßig definieren soll. Dementsprechend empfiehlt sie, den Tag zu planen. Ist meine Ampel auf grün, besorge ich noch schnell frisches Gemüse und zaubere eine ausgewogene warme Mahlzeit. Hatte ich allerdings eine schlaflose Nacht oder einen stressigen Tag in der Arbeit, sollte ich solche Unterfangen vielleicht lieber bleiben lassen, um nicht in den orangen oder gar roten Bereich zu kommen. Dann lieber auf Rohkost und Butterbrot (nur ein Beispiel) umschweifen. Für orange Tage habe ich mir übrigens eine SOS-Menü-Liste und entsprechenden Vorrat angelegt.


No.3: Dein Kind ist kompetent

Jesper Juul, ein dänischer Familientherapeut und Pädagoge, verfolgte den Ansatz, dass jedes Kind von Natur aus fähig sei, durch respektvolle Beziehungen zu selbstbewussten Erwachsenen heranzuwachsen. Zum Thema "Essen" empfahl er, weniger die "Essens-Polizei" zu sein, sondern vielmehr seinen Kindern mit gutem Beispiel voran zu gehen und eine konfliktfreie, selbstbestimmte Situation zu schaffen. Er sagte, man könne ruhig auf sein Kind vertrauen. Ich habe es ausprobiert und die Nudelsauce separat am Tisch serviert. Jeder durfte ganz selbstbestimmt davon nehmen. Zusätzlich ließ ich die Kinder einfach mal riechen und erzählte ihnen auch, wieso ich diese Sauce so gerne esse. Tatsächlich waren die "Nudeln ohne Sauce" binnen kürzester Zeit kein Thema mehr.

No.4: We are Family!

Etwas, was Jesper Juul auch noch betonte, war die Wichtigkeit, eine Mahlzeit zu einer wertvollen Familienzeit zu machen. Das beginnt schon bei der gemeinsamen Planung und Vorbereitung. Am Tisch soll gelacht werden. Rituale geben zusätzlich Orientierung und tragen zu guter Laune bei. Tatsächlich helfen meine Kinder sehr gerne beim Vorbereiten und Kochen. Auch einen kurzen Essensspruch haben wir und wenn beide unserer Kinder fertig sind, dürfen sie prinzipiell auch aufstehen Wir ermutigen sie aber gerne, sich eine Tischbeschäftigung zu holen, bis wir auch fertig sind. So muss keiner allein am Tisch zurückbleiben, meine Kinder fühlen sich aber auch nicht gezwungen, still sitzen zu bleiben. Schön finde ich auch die Idee, dass die Familie als Ausklang noch gemeinsam ein Spiel spielt oder ein Buch gemeinsam ansieht.


No.5: Gute Planung ist die halbe Miete

In vielen meiner Selfcare-Workshops kommt das Thema "Kochen" auf. Viele Mütter stresst es, sich täglich Menüs auszudenken, die allen schmecken, am besten in Form von zwei frisch gekochten warmen Mahlzeiten, den dazugehörigen Einkauf zu planen und zu machen und am Ende bleibt der Frust, weil das Kind dann doch keinen Hunger hatte. Daher planen wir unsere Menüs und den Einkauf immer einmal wöchentlich (am Liebsten mit dem Block von paper&you). Unter der Woche müssen höchstens mal Kleinigkeiten noch frisch besorgt werden. Zusätzlich haben wir zur Inspiration eine Liste an Familienrezepten. Alle 14 Tage bekommen wir ein "Bio-Kisterl" geliefert, das zusätzlich inspiriert, zwischendrin auch mal etwas Neues auszuprobieren. Unser heiß geliebter Thermomix liefert die Rezepte und Umsetzung.

Tortillas als leckere Pfannenpizza


No.6: Mum Hacks und Erfolgsrezepte

Über die Jahre entwickeln Mamas so manche Überlebensstrategie. Auch beim Kochen und Essen. Wir spielen zum Beispiel "Kommando Pimperle" oder „Ich sehe was, was du nicht siehst“ wenn das Essen noch kurz abkühlen muss, aber schon alle am Tisch sitzen. Und wenn ich meine Kinder dazu motivieren möchte, etwas Neues zu probieren, haben sie die Erlaubnis, es in eine Schüssel auszuspucken, sollte es gar nicht munden (was übrigens nur sehr sehr selten vorkommt). Und wenn ich mal kein Gemüse (mit)koche, wird einfach Rohkost dazu gereicht.


No.7: Mantras helfen

Ich war als Mama immer wieder mal an dem Punkt, wo ich Angst hatte, in Sachen Ernährung zu versagen. Eine gewisse Hilflosigkeit machte sich beispielsweise automatisch breit, wenn "Nudeln ohne alles" bestellt wurden. Man hat ja irgendwie gleich die Sorge, sein Kind für immer zu verkorksen. Daher nahm ich in der Vergangenheit auch an dem einen oder anderen Ernährungs-Webinar Teil und zwei wichtige Botschaften von den Ernährungsexpertinnen daraus haben mir tatsächlich sehr geholfen, alles ein wenig gelassener zu sehen. Diese Mantras rufe ich mir auch immer wieder ins Gedächtnis, wenn sich doch wieder einmal Zweifel breitmachen:


"Ich entscheide, was gekocht wird, mein Kind entscheidet, was es davon isst."

&

"Mein Kind holt sich, was es (in dem Moment) braucht. Vertraue darauf!"

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